Lagertechnik bezeichnet die Lagereinrichtung und somit die Struktur, Lagerhallen effizient zu ordnen und Arbeits- und Produktionsprozesse zu optimieren. Spezifische Regal-Systeme wie beispielsweise Palettenregale, Fachbodenregale, Durchlaufregale, Einfahrregale und Hochregale können der Branche entsprechend installiert werden, um das Lager so effektiv und effizient wie möglich zu gestalten. Die Art der Lagerung spielt in diesem Bereich eine ebenso entscheidende Rolle.

Lagerungsarten

Zu den Lagerungsarten zählen die Flachgutlagerung, die Langgutlagerung, die regallose Lagerung sowie die automatische Lagerung von Kleinteilen. Unter Flachgutlagern, auch Blechlager genannt, werden automatische und manuelle Systeme verstanden, welche die Bereitstellung und die Lagerung von flachen Gütern mit großen Abmessungen ermöglichen. Flachgutlagerung wird in den Bereichen der Vorlagerung eingesetzt und weist aufgrund der großformatigen Ausdehnung, der Nutzlast und den Abmessungen der Güter deutliche Unterschiede zu den sonstigen Stückgutlagern auf. Dabei besteht die Möglichkeit, das Flachgut stehend oder liegend zu lagern, wobei hinsichtlich für kleinerer Materialdicken vorwiegend die liegende Lagerung praktiziert wird. In Bezug auf die Lagerung sperriger Güter spielen neben den Flachgutlagern auch Langgut-Lager eine wesentliche Rolle. Diese ermöglichen die effiziente Lagerung und Bereitstellung von stab-förmigem Material, wobei insbesondere das Problem zu lösen gilt, mit der unhandlichen und fragilen Formaten des Langguts umzugehen. Abhängig von dem konstruktivem Aufbau und der eingesetzten Hilfsmittel werden auch in diesem Bereich mehrere Lagerarten unterschieden.

Fördermittel

Ein weiterer Bestandteil der modernen Lagertechnik umfasst den Bereich der Fördermittel, durch welche der innerbetriebliche Transport ermöglicht wird (siehe dazu: vollautomatische Shuttle Systeme).  Zu den Lager-Fördermitteln zählen neben den Stetig-Förderern wie z.B. Rollenbahnen und Gurtband-Förderer auch die so genannten Unstetig-Förderer wie u.a. Gabelstapler, automatische LKW-Verlade-Systeme, fahrerlose Fahrzeuge für den Transport und Plattform-Wagen.

Umwelt-Lagertechnik

Die Umwelt-Lagertechnik bezeichnet eine Kombination aus Umweltschutz, Arbeitsschutz und die Lagerung von Gefahrenstoffen und dient der sicheren und umweltgerechten Lagerung von Gefahrenstoffen in Betrieben. Hier spielt neben dem Zweck der Einrichtungen für Umwelt-Lagertechnik nicht allein die effiziente Lagerung von Gütern unter ökonomischen Gesichtspunkten eine Rolle, sondern auch die Berücksichtigung der geltenden Regelungen zur Gefahrstoff-Lagerung sowie der Vorschriften in Hinsicht auf den Arbeitsschutz. Dabei muss ein optimaler Betriebsablauf ermöglicht werden. Zu diesen Betrieben zählen beispielsweise Gefahrstoff-Depots, Auffangwannen und Brandschutz-Container. Je nach den zu lagernden Gütern und der entsprechenden Gefahrenstoff-Klassifizierung sind diese in erster Linie für die Umwelt-Lagertechnik eingesetzten Materialien bestimmte Kunststoffe sowie auch Edelstahl die den jeweiligen Stoffen gegenüber resistent sind.

Wichtige Schnittstelle

Auch Mess-, Zähl- und Wiege-Einrichtungen, Umreifungs-oder Klammermaschinen, Identifizierungssysteme und EDV-Anlagen umfassen den Bereich der modernen Lagertechnik. Um den innerbetrieblichen Transport und somit die innerbetriebliche Unternehmenslogistik zu ermöglichen, stellt die Lagertechnik eine wichtige Schnittstelle zwischen den Unternehmens-Bereichen Produktion, Beschaffung, Distribution und Entsorgung dar.